Kritik an Verwaltung Nabu will Flächen für Streuobstwiese in Alpen erweitern

Alpen · Auch der zweite Termin für den Bio-Obst-Verkauf des Naturschutzbundes am Ratsbongert war ein voller Erfolg. Kritik gab es an der Alpener Verwaltung im Zuge der Erweiterungspläne für die Streuobstwiese.

 Auch beim zweiten Verkaufstermin am Ratsbongert war der Andrang große (Archiv).

Auch beim zweiten Verkaufstermin am Ratsbongert war der Andrang große (Archiv).

Foto: Nabu

Eigentlich war es eine Notlösung. Weil das beliebte Streuobstwiesenfest der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist, Äpfel und Birnen aber davon ungeachtet weiter reifen, hatten Mitarbeiter des Naturschutzbundes (Nabu) vor wenigen Wochen kurzerhand einen Verkaufsstand am Rande des Ratsbongerts am Dahlacker aufgebaut. Der Erfolg war derart überwältigend, dass die Aktion jetzt wiederholt wurde. Und wieder bildete sich schon vor Verkaufsbeginn eine lange Schlange.

Das Geheimnis des Erfolges: In den Streuobstwiesen des Nabu wachsen ausschließlich Sorten, die längst in Vergessenheit geraten oder gar vom Aussterben bedroht sind oder zumindest waren. Obwohl erst zum zweiten Mal hier, durfte Christian Chwallek, stellvertretender Landesvorsitzender des Nabu NRW, bereits den einen oder anderen Stammkunden begrüßen. „Wer einmal in einen – natürlich unbehandelten – Laxton Superb, eine Goldparmäne oder einen Eifeler Rambour gebissen hat, der kommt halt auf den Geschmack“, sagte Chwallek

Die meisten Äpfel, die Obstbauer Franz-Wilhelm Ingenhorst an diesem Tag auf die Waage legt, sind Lageräpfel. „Die kennen viele gar nicht mehr. Das ist schade. Denn diese Äpfel entfalten ihre wahre Geschmacksintensität erst nach ein paar Wochen. Manche Sorten können bis ins Frühjahr hinein kühl gelagert werden“, erklärt Chwallek, der Wert darauf legt, dass alle Äpfel frisch gepflückt sind und kein Fallobst dabei ist.

Vom Ratsbongert sind übrigens noch keine dabei. Die dortigen Bäume brauchen noch ein paar Jahre. Im kommenden Jahr will man den Obstverkauf vor Ort häufiger anbieten und weitere Streuobstwiesen anlegen. Dafür sucht der Nabu in Alpen „händeringend nach Flächen“. Eine davon war am Rande des Baugebietes Alpen-Ost angedacht. Neueste Planungen sehen dort nun aber einen Jugendtreff vor.

„Darüber bin ich enttäuscht. Das ist im Rathaus bisher anders kommuniziert worden. Es sollte eine Erweiterung des Ratsbongerts geben mit einem angrenzenden Wanderweg. Der könnte dann auch für Laufveranstaltungen genutzt werden“, so Chwallek.

Wie hoch der Bedarf an Bio-Obst ist, zeigte sich auch an diesem Tag: Nach wenigen Stunden waren rund sechs Zentner Äpfel an die Frau oder den Mann gebracht. Übrigens: Wer nichts mehr abbekommen hat oder das Obst aus dem eigenen Garten nicht alleine verwerten kann, hat die Möglichkeit, online kostenlose Annoncen aufzugeben auf der Seite

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